SG DJK Rimpar II – TSV Roßtal 35:29 (18:9)

Sonntag sollte einfach kein Handball gespielt werden

Wenn man schlechte Sonntagsspiele im Internet sucht, wird ab sofort ein Video des TSV Roßtals gegen die Jungwölfe aus Rimpar angezeigt – keine Paywall oder andere notwendigen Abomodelle können & sollen das verstecken. Das war phasenweise schon fast peinlich. Wir möchten uns an dieser Stelle bei den treuen Fans bedanken und entschuldigen? Doch erst mal der Reihe nach…

Und am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte. (Buch Moses 2,2–3). Daran hätte man sich in Roßtal halten sollen. Das war ja mal gar nichts. Es war ein Sonntagsspiel wie es im Buche steht. Man spielte um 16:30 im 1:15 h entfernten Rimpar. So die Theorie. Stau und schlechtes Wetter taten ihr Übriges. Große Mannschaftsteile kamen erst 55 Minuten oder noch später vor Spielbeginn an. Es herrschte Unruhe in der Kabine. Zusätzlich musste Althase, Abwehrspezialist und ständige Torgefahr von Linksaußen Dominik Schmidt krankheitsbedingt passen. Alles in allem keine idealen Voraussetzungen. Aber man besprach alles Wichtige und konnte rechtzeitig mit dem Aufwärmen anfangen. Trotz der ausbaufähigen Spielvorbereitung war man heiß auf das Spiel und wollte die beiden Punkte mit in die kleine Marktgemeinde nehmen.

Man ging zwar doch den fünffachen Torschützen Ansgar Haubold in Führung, doch das sollte auch die letzte im ganzen Spiel bleiben. Man fand weder in Abwehr Zugriff auf das sehr variantenreiche Spiel der Gastgeber eine adäquate Lösung, noch konnte man konsequente Chancen gegen das Abwehrbollwerk herausspielen. Was passierte? Rimpar zog gnadenlos davon. Aus einer 0:1 Führung wurde nach 20 gespielten Minuten ein 12:2. Roßtal nahm zwar eine Auszeit, aber mehr als Ergebniskosmetik sollte nicht gelingen. Erspielte man sich aussichtsreiche Wurfchancen wurden diese durch den stark aufspielenden Torwart oft entschärft. Durch eine dann größere Wechselrotation der Jungwölfe kam immer wieder ein kleiner Bruch ins Spiel, wodurch Roßtal immer wieder ein bisschen aufholen konnte. Bei einem ernüchternden 18:9 wurden die Seiten gewechselt.

Wer Besserung erwartete, wurde zumindest anfangs eines Besseren belehrt. Nach 35 Minuten stand es vorentscheidend 22:11. Das sollte zwar der höchste Rückstand bleiben, aber die Messe war trotzdem gelesen. Man darf Roßtal aber nicht vorwerfen, kein Vollgas gegeben zu haben. Man gab nie auf und konnte sich immer weiter ins Spiel zurückkämpfen. Großen Anteil hatte Dominik – der Mann unter Knaben – Bühler, der eine sehr starke und engagierte Leistung in der zweiten Hälfte zeigte. Er erzielte alle seine 6 Treffer gewohnt abgezockt und sicher in der zweiten Hälfte und zeigte auch in der Abwehr dem gegnerischen Kreisläufer, wo der Butler den Most holt. Auch Ehrmann erwachte endlich und zog in seiner unnachahmlichen Manier durch die Abwehrreihen der Gastgeber. Doch all diese teilweise schön herausgespielten Bälle und Tore waren nur Ergebniskosmetik, weil auch Rimpar immer noch häufig zu leichte Tore erzielte.

Am Ende steht ein 35:28 auf der Anzeigetafel. Etwas schockiert und niedergeschlagen schlich man in die Katakomben, duschte sich und verließ schnell das Örtchen Rimpar gen goldener Möwe. Das war ein Satz mit x.

Lange Zeit hat man nicht seine Wunden zu lecken. Gleich am nächsten Samstag geht es zum 3. Auswärtsspiel in Folge zur HSG Rödental/Neustadt. Besonderheit. Das gliebte Haftmittel – auch in geringen Mengen – ist in der dortigen Halle strengsens verboten. Spaßhalber sagte Coach Wlady: „Ok. Dann machen wir 3 mal Krafttraining…“

Unbekannte Mannschaf und kein Harz – es wird wohl wieder eine Wundertüte werden. Aber langsam sollte man Punkte sammeln, möchte man sein selbs ausgerufenes Saisonziel „direkter“ Wiederaufstieg nicht frühzeitig gefährden.

HAGW