TSV Roßtal – DJK Waldbüttelbrunn II 34:21 (14:10)

Der Gordische Knoten ist gelöst – Endlich wieder ein Sieg

Lange Zeit schien es, als läge ein unsichtbarer Fluch über dem TSV Roßtal. Seit Ende März wurde Spiel um Spiel gekämpft, gerannt, gehofft – doch am Ende fehlte immer das entscheidende Stück Glück, die letzte Konsequenz, der eine klare Moment. Es war, als hätte sich das Spiel selbst in einen Gordischen Knoten verwandelt: verheddert in Unsicherheit, verstrickt in Zweifeln. Doch an diesem Abend änderte sich etwas. Schon beim Aufwärmen lag eine andere Energie in der Halle – ein Funkeln in den Augen, ein Hauch von Trotz. Als der Anpfiff ertönte, griff die Mannschaft beherzt zu – und diesmal nicht, um zaghaft zu entwirren, sondern um den Knoten mit einem entschlossenen Schlag zu durchtrennen.
Mit Tempo, Leidenschaft und Zusammenhalt riss man das Spiel an sich. Jeder Pass saß, jeder Block war ein Statement. Und als der letzte Wurf ins Netz rauschte, löste sich die angespannte Stille der letzten Wochen in einem kollektiven Aufschrei aus Jubel, Erleichterung und Stolz. Der Bann war gebrochen. Der Gordische Knoten – zerschlagen. Doch erstmal der Reihe nach…

Nach dem ärgerlichen wie auch unnötigen Unentschieden in der Vorwoche, wo man zwischenzeitlich mit 6 Toren und auch noch 90 Sekunden vor Ende mit 2 Toren in Front lag, gab es mehr als wieder nur Gutmachung zu betreiben. Man musste gewinnen, um neben dem ersten Zweier der Saison auch ENDLICH mal wieder ein Spiel zu gewinnen, was sehr wichtig für den Kopf und die Moral wäre. Der letzte erfolgreiche Spieltag liegt in schon mittelweiter Ferne als man Ende März noch in der Regionalliga spielend gegen HT München überraschend gewann.
Man trainierte die Woche über gut und bereitete sich gewissenhaft auf die zweite Garde aus Waldbüttelbrunn vor. Aufsteiger in die Oberliga und noch ohne Punkte auf dem letzten Platz. Auf dem Papier sollte das eine klare Angelegenheit sein. Doch die ständigen Sorgen auch gegen den letzten Platz Punkte liegen zu lassen, schwirrten in einigen Köpfen umher. Doch man zog sich aus eigener Kraft aus dem Sumpf. Und wie.
Zwar war man anfangs noch nervös, verwarf teils klarste Chancen, konnte sich aber diesmal auf die starke Abwehr und vor allem Katze Schramm verlassen, der die klaren, aber vor allem auch schweren Bälle hielt und so auch kleinere Angriffsschwächephasen mehr als nur kompensierte. Er hielt (wahrscheinlich) aberwitzige 50% seiner Würfe auf das Tor und verwandelte die Halle nach starken Paraden in ein Tollhaus. Aufbauend auf diesen Leistungen konnte man sich Tor für Tor absetzen und mit einem kleinen Vorsprung (14:10) in die Halbzeit gehen. Es war die kürzeste Ansage seit langer Zeit. Nach 5 Minuten war der Coach wieder fertig und die Mannschaft stand auf der Platte.

Im zweiten Durchgang startete man wie die Feuerwehr. In den ersten zehn Minuten warf man 6 Tore und ließ nur eines zu und so zwang man die Gäste zu einer frühen Auszeit, die aber wenig fruchtete. So konnte man den Vorsprung kontinuierlich ausbauen und jeder Spieler kam zu seinen Spielzeiten. Schramm hielt weiter – man muss fast das Wort „weltklasse“ verwenden – fast jeden Ball der den Weg auf sein Tor fand und wurde der Vorsprung immer größer.
Am Ende stand ein vollkommen zu Recht so hoher Sieg in den Büchern (34:21). Er hätte auch noch deutlich höher ausfallen können, aber manchmal war bei manchen Würfen auch Pech dabei oder eben ein Torwart dazwischen.
Die Freude war groß und es fiel viel Spannung von der Mannschaft, welche endlich wieder mal gewann und nun hoffentlich federndes Schrittes Richtung Tabellenspitze läuft!
Gleich am Sonntag gibt es ein Derby, das fast so alt ist wie der Sport selbst. Es geht gegen die alten Bekannten aus Lauf-Heroldsberg. Letzte Saison spielten beide Mannschaften noch eine Liga höher und beide Spiele gewannen die Tigerenten knapp. Man hat also noch ein Hühnchen bzw. ein Entchen zu rupfen. Die (Spitzen)-Köche aus Roßtal freuen sich auf lautstarke Unterstützung und danken den immer lauten und treuen Fans für die Atmosphäre!
HAGW