TSV 2000 Rothenburg – TSV Roßtal 33:26 (14:16)

Eiszeit

Man spielte wahrscheinlich die besten 30 Minuten seit langem und konnte sich am Ende aber schon wieder nicht belohnen. Es wäre zum Haare raufen, wenn der Coach noch welche hätte. Man führte bis zur 40 Minute und hatte das Spiel mehr oder weniger im Griff. Doch ein wahres Fehlwurf-Festival und schwindende Kräfte resultierten in einer zu hohen Niederlage, die den Spielverlauf nicht ganz widerspiegelt. Durch die siebte Niederlage (33:26) im siebten Spiel ist man nun ganz alleine im Keller der Liga angekommen und ist zum Siegen verdammt. Es muss langsam etwas Zählbares herumkommen, sonst geht es dem TSV Roßtal wie den Polarkappen – das Eis wird dünner und der Weg zum rettenden Ufer wird wie für Eisbären immer größer. Doch nun der Reihe nach…

Mittelfrankenderby – Auswärtsspiel – eine volle Halle – beide Mannschaften zum Siegen verdammt – was will man mehr? Dafür spielt man Handball! 

Nach der vermeidbaren Niederlage gegen HT München stand ein schweres und sehr wichtiges Auswärtsspiel am Plan. Es ging gegen den TSV Rothenburg, eine Mannschaft mit vielen gestanden Spieler, die aber auch nicht ideal in die Saison gestartet sind und ebenfalls gewinnen mussten, um Abstand zu den Abstiegsplätzen zu bewahren. Roßtal musste gewinnen, um den Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz zu verringern oder mindestens gleich zu halten. Man bereitete sich gut und gewissenhaft auf den Gegner vor, warnte vor dessen Stärken, aber zeigte auch die Schwächen auf. Man war sich einig – hier war heute etwas zu holen. Capitano Nepf schwor die Mannschaft auf seine unnachahmliche Weise ein und es fruchtete – zumindest in der ersten Halbzeit!

Vor über 400 Zuschauern legte man wirklich gut los. Man verteidigte die Rückraumschützen des Gastgebers aggressiv und wenn man Würfe zuließ, war auf Hagen Verlass, der in der Phase auch zwei Gegenstöße sehenswert parierte. Durch ein flexibles und schnelles Angriffsspiel taten sich Lücken auf, die man für Roßtaler Verhältnisse gut nutzte! So stand es schnell 1:5, 4:9 und 7:11 für die Gäste aus der Martgemeinde. Doch Rothenburg nahm eine fällige Auszeit und kam wieder Tor für Tor heran. Rothenburg nahm einen Torwartwechsel vor und wechselte damit den Sieg ein. So viel kann man schon mal vorwegnehmen. Roßtal ließ viele freie und klare Torchancen leider liegen und so schmolz der Vorsprung auf 2 Tore. Beim 14:16 wurde zum Pausentee gebeten. Man war zufrieden, haderte aber mit der Chancenverwertung. Man hätte gut und gerne mit +4 oder +5 in die Halbzeit gehen können. 2 verworfene 7-Meter und Fehlwürfe, teils sehr frei, hatten ihren Anteil daran, dass es nicht so war. Coach Peine war nicht unzufrieden, mahnte aber, dass die Hausherren nicht vom Gas gehen werden und bis zur letzten Minuten kämpfen werden. Gesagt – und leider auch sehr umgesetzt – also Rothenburg.

Obwohl man in Überzahl in die zweite Hälfte startete, konnten die Gastgeber, unterstützt vom Publikum nach 120 Sekunden bereits ausgleichen. Nun stand es 16:16 und es wurde ein Schlagabtausch, in dem sich anfangs kein Team entscheidend absetzen konnte. Doch ab Minute 40 wurde Amann (Torhüter der Rothenburger) zu Wolf – nicht Hagen, sondern Andreas anno 2016 gegen Spanien und vernagelte seinen Kasten wie in Zimmermann. Er machte sprichwörtlich den Rollladen herunter und hatte einen sehr großen Anteil daran, dass die Gastgeber nun den Ton angaben und Tor um Tor davonzogen (20:20; 23:20; 26:21;30:24). Man warf in den ersten 19 Minuten der zweiten Hälfte einfach nur 5 Tore und ja – das ist einfach zu wenig und leider auch nicht regionalligatauglich. Und so zog Rothenburg Tor um Tor davon und verpasste Roßtal eine (unnötige) Niederlage. In den letzten 8 Minuten des Spiels konnte der Rückstand gleich gehalten werden und so verlor man mit 33:26. 

Rothenburg feierte und Roßtal schlich leise in die Kabine und war etwas ratlos. Man führte mit 6 Toren und am Ende verliert man mit 7 Toren. Das ist eine Wendung von 13! Toren. Das kann und darf nicht passieren. Wird es auch nicht mehr!

Man hat nun wieder eine spielfreie Woche vor sich, bevor es gegen die Mannschaft aus Lohr geht. Das ist ein DO OR DIE GAME! dieses nicht gewonnen wird… Irrelevant, denn es wird gewonnen! Das ist ein Versprechen an uns – die Spieler und an alle Fans und Mitglieder des TSV Roßtals! Es wird Zeit das alte Mantra wieder aufleben zu lassen: Die Macht um halb 8 will strike back! Oder wie die deutsche Kultband Culcha Candela schon sang: Eiskalt, tau mich auf!

HAGW