Roßtal verpasst die Trendwende
Der TSV Roßtal hat auch im Auswärtsspiel bei der SG Helmbrechts/Münchberg nicht den erhofften Befreiungsschlag landen können. Trotz einer couragierten Leistung über weite Strecken, einer stabilen Abwehrarbeit und einer fulminanten Schlussphase stand am Ende die vierte Niederlage in Serie in den Büchern. Damit rutschen die Mittelfranken weiter in den Tabellenkeller und bleiben weiterhin weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Doch erstmal der Reihe nach…
Nach 3 Heimspielen in Folge, welche alle unglücklich für den TSV verliefen, reiste man zu der Überraschungsmannschaft nach Helmbrechts/Münchberg. Es war noch nie leicht dort zu spielen. Laute Halle, Fans nahe am Spielfeld und kein Harz. Man muss es einfach immer wieder sagen: es sind 2 verschiedene Sportarten: Handball mit Harz – geil. Handball ohne Harz – anders. Man hat immer nur eine Woche Zeit sich auf das neue Spielgerät einzustellen. Aber das sollen keine Ausreden sein, nur der Versuch einer Erklärung, warum es dann manchmal nicht so klappt wie man sich das vorstellt. Trainer Makowiejew forderte für den Jahresabschluss aus den letzten 3 Spielen 6 Punkte! Auch kamen Gerüchte auf, dass man für jeden Sieg in 2025 eine Säule im 17. Bundesland ausgegeben bekäme. Wenn das nicht Motivation genug ist, was dann…?
Guter Start – aber verlorene Kontrolle
Roßtal erwischte den besseren Auftakt, nutzte die Unsicherheiten der Hausherren und führte nach 9 Minuten mit 3:2. Die Mannschaft hatte sich vorgenommen, die Negativserie der vergangenen Wochen zu durchbrechen und trat entsprechend fokussiert auf. Doch nach der Anfangsphase setzte ein Bruch im eigenen Angriffsspiel ein: Einige Ballverluste und vergebene Chancen eröffneten den Gastgebern einen 4:0-Lauf, den die Oberfranken nutzten, um das Spiel in ihre Richtung zu drehen.
Bis zur Pause kämpfte sich der TSV jedoch wieder heran. Die Abwehr stand zunehmend kompakter, doch der gegnerische Torhüter verhinderte mehrfach ein erfolgreiches Comeback. So ging es mit einem 11:14-Rückstand in die Kabinen – eine machbare Hypothek.
Schwacher Wiederbeginn – starker Kampfgeist
Nach dem Seitenwechsel fand Roßtal zunächst keinen Zugriff: Münchberg erhöhte schnell auf 17:12 und setzte sich zeitweise mit sieben Toren ab. Doch der TSV gab sich nicht auf. Angeführt von einer verbesserten Defensive und mit André Schramm, der nun mehrfach überragend parierte, startete Roßtal eine beeindruckende Aufholjagd.
Innerhalb weniger Minuten gelang es, den Rückstand Tor um Tor zu verkürzen. Schnelle Angriffe, klare Abschlüsse und ein aggressiveres Abwehrverhalten brachten das Momentum auf Seite der Gäste. In der 49. Minute war die Partie beim 25:26 aus Roßtaler Sicht wieder völlig offen.
Entscheidende Szenen entgleiten erneut
Doch wie schon in vergangenen Spielen fehlte dem TSV in den entscheidenden Momenten die letzte Konsequenz. Doch ein 3:0 Lauf zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt der Partie entschied das Spiel zugunsten der Hausherren. Roßtal konnte seine gute Phase nicht in die erste Führung seit der Startminute ummünzen und musste sich am Ende knapp mit 26:29 geschlagen geben.
Fazit aus Roßtaler Sicht:
Der TSV Roßtal zeigte Moral, lieferte eine starke Schlussviertelstunde und hätte sich für seine leidenschaftliche Aufholjagd beinahe belohnt. Doch erneut verhinderten Schwächephasen, vor allem wieder direkt nach der Pause über 10 bis 15 Minuten sowie unglückliche Schlüsselszenen ein besseres Ergebnis. Die Mannschaft tritt weiterhin nicht in Bestbesetzung an. Doch auch ohne Ehrmann sollte man in der Lage sein, seinen Stiefel zu spielen und das Vorgegebene umzusetzen. Aber man agierte wie schon in den Vorwochen oft zu kopf- und ideenlos.
Nun steht das Derby beim direkten Tabellennachbern aus Fürth an. Dieses Spiel ist ein absolutes do or die game – ein 4 Punktespiel – saisonentscheidend? Sollte es dieses Spiel nicht erfolgreich gestaltet werden… puh, schwierig, k*rwa.
Es wird immer kälter – #winteriscoming
HAGW
