TSV Roßtal – TSV Ottobeuren 29:27 (12:14)

What´s there to be happy about? Job´s not finished?

Das erste von 2 Relegationsspielen wurde knapp, aber am Ende verdient mit 29:27 gewonnen. Es wurde alles geboten, was das Handballerherz höherschlagen lässt. Man lag im Rückstand, holte diesen auf, drehte das Spiel, ließ die Gegner wieder rankommen und machte am Ende den Sack im Stile einer guten Mannschaft zu. Was es ab und an auch braucht, ist ein alter Hase auf Linksaußen, der den jungen Wilden zeigt, wo der Barthel den Most holt oder in Mittelfranken eher das Bier. Doch nun der Reihe nach…

Man hatte 2 Wochen Zeit sich auf den absoluten Höhepunkt der Saison vorzubereiten. Aufstiegsspiele, um in der Regionalliga Bayern nächstes Jahr zu spielen, gab es beim TSV Roßtal noch nie. 2 Gründe – einerseits gab es die Liga-Bezeichnung noch nie (oder schon lange nicht mehr – der Autor war zu faul zu recherchieren) und andererseits war man erst einmal in dieser Position in die höchste Liga Bayerns aufzusteigen, was auch gelang, was wiederum an einer nun verschollenen Krankheit und Biermarke „Corona“ lag. Das Team um Trainer Peine bereitete sich intensiv auf die Gegner vor und war gewarnt. Es gibt ein gutes Kreisläuferspiel und sehr starke und wuchtige Rückraumschützen. Beides konnte man nicht immer wie geplant verteidigen, aber das ist natürlich in Ordnung – schließlich ist noch kein Handballspiel 0:0 ausgegangen. In Roßtal wurde kräftig die Werbetrommel gerührt und auch der Gast brachte viele lautstarke Anhänger in das beschauliche Roßtal, sodass am Ende eine geschätzte Zuschaueranzahl von 500-700 Zuschauern gezählt wurden (Angaben ohne Gewähr).

Auf beiden Seiten wurde sich erstmal abgetastet. Rohrbach Jonas eröffnete das Spiel mit einem schönen Rückraumtor. Nun war es ein ständiges hin und her, mit leichten Vorteilen bei den Gästen aus dem Allgäu. (1:1; 3:3; 6:6) Nun schlichen sich einige Fehlwürfe und technische Fehler bei den Hausherren ein und Ottobeuren nutzte diese gekonnt aus. So wurde stand es nach 18 Minuten auf einmal 6:9 aus Sicht des TSV R. Auf beiden Seiten konnten sich die Torhüter immer wieder auszeichnen, sodass es anfangs ein recht torarmes Spiel war. 90 Sekunden vor Schluss erzielte der MVP des Spiels D. Schmidt den 12:12 Ausgleichstreffer. Doch Fahrlässigkeit und mangelnde Konzentration führten dazu, dass man sich noch 2 Gegentreffer einfing und mit einem etwas unnötigen 12:14 in die Pause ging.

Coach Peine mahnte in der Kabine, dass man weiter um jeden Zentimeter kämpfen müsse, noch schneller den Ball laufen lassen und weiter an sich glauben solle! Egal wie der Zwischenstand ist, einfach weitermachen, den Kopf oben lassen und an sich glauben! Das sollte noch wichtig werden, denn zwischenzeitlich sah man die Felle davonschwimmen.

Denn die zweite Hälfte lief anfangs nicht wie geplant. Ottobeuren kam gut aus der Kabine und konnte sich in Minute 36 bereites auf 14:18 absetzen. Doch die Erschde erinnerte sich an die Worte seines Trainers und hatte nun ihre beste Phase des Spiels.

Innerhalb von 8 Minuten schaffte man es das Spiel zu drehen, als D. Schmidt sich seinen eigenen Strafwurfabpraller schnappte und zur großen Freude der Fans das Ding zur 20:19 Führung in die Maschen schweißte. Nun schien das Blatt sich endgültig Richtung Roßtaler Seite gewendet zu haben, doch die Gäste blieben hartnäckig in Schlagdistanz – dies nahmen sie manchmal zu wörtlich, da sie sich durch viele 2-Minuten Strafen selbst schwächten. Doch hergeben sollt man die Führung nun nicht mehr. Roßtal führte immer wieder mit 1-3 Toren Abstand – Dominik Schmidt spielte sich in einen wahren Rausch und erzielte insgesamt 13 Tore – das letzte 5 Sekunden vor Schluss zum Endstand von 29:27.

Nach dem Schlusspfiff brach ein wahrer Sturm auf den Rängen aus, die Spieler, welche fast 60 Minuten durchgespielt haben, fielen stolz und glücklich auf den Hallenboden und ließen sich zurecht ausgiebig feiern. Den Tag darf man genießen und er wird nicht so schnell aus den Köpfen verschwinden. (Bin stolz auf euch, Männer!)

Doch es ist es die Hälfte des Weges geschafft. Am 4.5.24 muss man die weite Fahrt ins Allgäu auf sich nehmen und vor einer wahrscheinlich sehr lauten Kulisse das Hinspielergebnis  verteidigen und vergolden. Dass das alles andere als leicht wird, ist allen bewusst. Die Jungs werden sich jetzt noch 3-mal für die lange Saison den A**** aufreißen unter der Woche, um am Ende jener das anfangs doch recht optimistische Ziel „direkter Wiederaufstieg“ zu realisieren! UND WIR WERDEN ES SCHAFFEN! DANKE AN ALLE SO ZAHLREICH ERSCHIENENEN FANS! EGAL WAS PASSIEREN WIRD – WE LOVE YOU!

Also alle Daumen am Samstag ab 18 Uhr für 60 Minuten drücken und dann sehen wir uns nächstes Jahr wieder in der Bayernliga – äh Regionalliga. Eure Erschde

HAGW