TSV Roßtal II – TSV Weißenburg 24:24 (12:13)

Samstag 12.10.2024, Mittelschulhalle Roßtal, 15 Uhr – Heimspieltagauftakt für die Männer um Bernd Hitzler. Und um das Rahmenprogramm abzurunden, durfte man getrost auch vom Spitzenspiel dieses Spieltages reden. Mit dem TSV Weißenburg duellierten sich zwei der noch vier ungeschlagenen Teams der Bezirksliga Mittelfranken und zugleich die beiden Absteiger der letztjährigen Saison. Jeder, der die zwei Mannschaften in den letzten zwei Jahren beobachtet hatte, durfte einen spannenden Schlagabtausch erwarten:

Im Juli 2023 trafen beide Teams erstmals in der Relegation um den Aufstieg aufeinander. Das Hinspiel gewann der TSV Roßtal knapp mit einem Tor, das Rückspiel in Weißenburg konnte man etwas deutlicher mit 37:32 für sich entscheiden – aufsteigen durften am Ende beide Teams. Letzte Saison blieb es beim Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der BOL ebenso spannend, wobei die Roßtaler auch diesmal beide Male knapp die Oberhand behielten (27:26 und 31:30) – absteigen mussten am Ende beide Teams.
Unter diesen Voraussetzungen durfte man als Beobachter also durchaus ein knappes, spannendes Spiel erwarten.

Aus Sicht der „Zwäddn“ wollte man jedoch nichts anbrennen lassen, und nach einem starken Abschlusstraining ging man zuversichtlich in die Partie. Mit einer aggressiven 3:2:1-Abwehr ließ man die Gäste gar nicht erst ins Spiel kommen, und mit Tempohandball nach vorn konnte man einfache Wurfsituationen erspielen – soweit lief alles nach Plan. Auf Seiten der Weißenburger hatte sich allerdings Symander im Tor vorgenommen, den Schützen der Gastgeber von Beginn an den Zahn zu ziehen, was leider auch voll nach Plan lief. Nach einer knappen Viertelstunde und etlichen Paraden des Weißenburger Schlussmanns stand ein 7:4 an der Anzeigetafel. Mit mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss hätte zu diesem Zeitpunkt ein möglicherweise entscheidender Vorsprung herausgespielt werden können, jedoch kam es, wie es kommen musste:

Der Angriff wirkte zunehmend unsicherer, was zu unvorbereiteten Abschlüssen und unnötigen Ballverlusten führte. Die Gäste wussten diese Schwäche zu nutzen und egalisierten den Rückstand nicht nur, sondern konnten in der 19. Minute nach einem 0:4-Lauf sogar mit 7:8 in Führung gehen. Ab diesem Zeitpunkt fingen sich die „Zwäddn“ wieder, und es blieb bis zur Halbzeit ein knappes, umkämpftes Match, in dem die Gäste stets vorlegten und die Gastgeber nachzogen. Mit 12:13 ging es in die Kabinen.
Die zweiten 30 Minuten gingen ähnlich weiter wie die ersten aufgehört hatten. Keines der beiden Teams konnte wirklich entscheidende Akzente setzen – überzeugen konnten höchstens die Torhüter beider Teams. In den ersten 20 Minuten konnten die Gäste so die knappe Führung verteidigen, wobei sie diese zwischenzeitlich auf drei Tore ausbauen konnten. Man musste auf Roßtaler Seite also nochmal eine Schippe drauflegen, um die erste Saisonniederlage abzuwenden. Und dies gelang in den letzten 10 Minuten – vor allem im defensiven Konstrukt – ganz gut. Beim Spielstand von 19:22 in der 49. Minute ackerte man in der Abwehr wieder wie zu Spielbeginn und verschaffte sich die Möglichkeit, in fünf Minuten ohne Gegentor auf 22:22 aufzuschließen, was die Gäste zu einem Team-Time-Out in der 54. Minute zwang. Die letzten sechs Minuten verliefen, wie man es vor dem Spiel erwarten durfte – spannend.
Nach dem Team-Time-Out erspielte sich Weißenburg nochmals die Führung. Doch Matschl Timo erzielte für die Hausherren wieder den Ausgleich, welchen Ricco Wolff beim Siebenmeter gegen Johannes Brechtelsbauer verteidigen konnte, und Torsten Schmidt brachte den TSV Roßtal drei Minuten vor Schluss erstmals seit dem 7:4 wieder in Führung (24:23). Im Gegenzug kassierte man jedoch eine Zweiminutenstrafe und erneut einen Siebenmeter, welcher diesmal zum Ausgleich getroffen wurde (24:24). Die letzten zwei Minuten musste man nun in Unterzahl bestreiten. Ein Tor zum Sieg konnte leider nicht mehr erzielt werden, jedoch konnte man zumindest in der Defensive das Unentschieden und damit einen Punktgewinn festhalten.
Ein Unentschieden, das dem Spielverlauf wohl als gerecht angesehen werden muss.

Nach nun zwei knappen Auswärtssiegen gegen die noch punktlosen Schlusslichter der Liga und zwei Unentschieden gegen die ungeschlagenen Mannschaften an der Tabellenspitze, findet sich die „Zwäddn“ mit 6:2 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz wieder. Für die kommenden Spiele kann man zuversichtlich mit dem Abwehrverbund nach vorne schauen. Will man sich jedoch am kommenden Samstag gegen Wendelstein weiter oben festsetzen, muss man im Positionsspiel im Angriff souveräner werden und vor allem an der eklatanten Abschlussschwäche arbeiten.