TSV Roßtal – TSV Allach 09 II 29:29 (13:13)

Diese vermeintlichen Pflichtsiege…

Nach einem Monat ohne Pflichtspiel stand endlich wieder ein Heimspiel an. Es ging gegen den Tabellenletzten aus Allach. Auf dem Papier eigentlich eine klare Sache. Doch wie es nun mal so spielt, wurde es ein Ritt auf Messers Klinge, auf dem es keine Sieger gab, aber jede Menge hängende Köpfe und ratlose Gesichter. Doch nun der Reihe nach…

Nach dem überzeugenden Sieg gegen Bad Neustadt hatte man eine für Handballspieler lange Winterpause und konnte sich körperlich wie auch handballerisch auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten. Von Spielertrainer Chris Nepf wurden mehrere Ziele ausgerufen. Es ging um die Angriffs- und Abwehrleistung und auch das übergeordnete Ziel Aufstieg stand im Raum. Alle wollten an einem Strang ziehen und sich den Zielen unterordnen.

Doch es kam mal wieder anders. Vor einer gut gefüllten Halle legten beide Mannschaften auf Augenhöhe los. Roßtal führte immer mit ein bis zwei Toren Abstand. Doch die Gäste aus München ließen sich nicht abschütteln und zeigten immer wieder ihre individuelle Klasse. Vor allem Connert (11 Tore) bereitete den Gastgebern Kopfzerbrechen. So konnte Allach in der 17. Minute in Führung gehen. Doch auch Andreas Wolff äh Fabian Bühler hatte eine erste sehr starke Halbzeit. Er entschärfte vier 7-Meter und hielt seine Mannen im Spiel! Doch man rieb sich an der Abwehr der Gäste immer wieder auf und vergab leider teils klare Chancen – ähnlich wie Deutschland gegen Österreich. Und man wäre fast mit einem Rückstand in die Pause gegangen, doch der letzte Wurf ging erst nach der Sirene ins Tor.

Interimscoach und Trainerlegende Ingo Gömmel bat ganz ruhig zum Pausentee. Er zählte wie auch vor dem Spiel 3 Punkte auf, auf die geachtet werden muss.

  1. die schnelle 2. Welle unterbinden
  2. Rechtzeitig auf die Halben gehen
  3. Beim Torwart hoch werfen

Gesagt, gewarnt und nur 33% umgesetzt.

Das Spiel blieb hart und eng. Keine der Mannschaften konnte sich absetzen. Doch dann kamen 10 gute Minuten der Gastgeber, in denen sich Roßtal auf 20:17 absetzen konnte. Doch den 10 guten Minuten folgten prompt 15 schlechte. Durch einer Reihe an technischen Fehlern und Fehlwürfen kamen die nun sehr effektiv spielenden Gäste zu ihren Chancen, welche sie eiskalt nutzten. So sah man sich plötzlich einem 22:24 Rückstand entgegen. Leider traten die Schiedsrichter immer mehr in den Vordergrund. Teilweise merkwürdige und auch offensichtliche falsche Pfiffe ließen die Roßtaler mehr damit hadern als mit dem eigenen Spiel. Und so wurde die Zeit langsam knapp, um einen Sieg zu erringen. 90 Sekunden vor dem Ende erzielte Connert das 28:29 für die Gäste. Doch Ehrmann antwortete prompt mit einem Tor durch eine sehr schnell vorgetragene schnelle Mitte und erzielte den umjubelten Ausgleich. Es war noch genügend Zeit auf der Uhr, dass Roßtal noch einmal an den Ball kommen wird. Und so war es auch. Sebastian Kurrer, erst die Vorwoche aus dem Ruhestand zurückgekehrt, schaute den Wurf neben das Tor. Nun musste es schnell gehen. Doch der freie Schmidt wurde übersehen und Roßtal ließ sich foulen und die Zeit war abgelaufen. Ehrmann warf zwar noch auf und ins Toe, doch die Sirene ertönte kurz vorher – so wie bei den Gästen in Halbzeit 1. Ausgeglichene Gerechtigkeit. Endstand 29:29.

Die Reaktionen hätte kaum unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite die Gäste, die sich über den gewonnenen Punkt mehr als freuten und auf der anderen Seite die Roßtaler, die sich sehr über den verlorenen Punkt ärgerten. Damit ist der Platz an der Sonne in weite Ferne (3 Punkte) gerückt. Doch es hilft alles nichts. Mund abputzen, Krönchen richten und weitermachen. In der Kabine sprach man die 3 Punkte wieder an. Man hat 66% nicht umgesetzt. Zu selten hoch geworfen und schlecht auf die Schützen herausgetreten. Das muss besser sein bei der Qualität des Kaders.

Jetzt steht schon das nächste schwere Auswärtsspiel an. Man tritt bei der zweiten Mannschaft der Regensburger Adler an. Beim gewonnen Hinspiel tat man sich lange Zeit schwer. Jetzt gilt es, sich keine Ausrutscher mehr zu erlauben, möchte man am ausgerufenen Ziel „direkter Wiederaufstieg“ weiter festhalten.

Danke für die gewohnt hitzige Atmosphäre! Am 3.2 ist Debytime gegen Stadeln. Dann sehma uns wieder!

Eure Erschde

HAGW