Adler fliegen in anderen Sphären
„Schlag auf Schlag. Ein Hochkaräter folgt dem anderen. Lehrgeld bezahlen. Mal der Hund mal der Baum, Verletzungspech…“ Das Auftaktprogramm des Aufsteigers aus Roßtal könnte kaum schwerer sein. Was sich sehr nach Münzeinwurf ins Phrasenschwein anhören muss, ist bittere Realität und Wahrheit in der kleinen Marktgemeinde. So auch an diesem Wochenende, wo man stark unterbesetzt gegen einen sehr guten Gegner aus Regensburg Federn lassen musste – schon wieder. Mit 0:8 Punkten steht man etwas ratlos am Tabellenende. Doch es kommt nicht darauf an, wie viele Schläge man einsteckecken kann, es geht darum wie oft man wieder aufsteht. Genug der Phrasen – lasst uns einen kleinen Rückblick zusammen machen, das aber wie immer der Reihe nach…
Nach der unglücklichen Niederlage gegen Coburg II stand gleich das schwere Auswärtsspiel an der Tagesordnung. Man durfte zu den Adlern nach Regensburg reisen, die sich das Ziel Aufstieg auf die Fahnen geschrieben haben. Auf Roßtaler Seite ging es darum den favorisierten Gastgebern etwas den Wind zu nehmen und im besten Fall die Flügel zu stutzen. Dass dies eine schwere Aufgabe werden würde, war allen bekannt. Doch neben der Verletzung von Allrounder Nico Nepf (Torwart, Kreisläufer und Rückraumass) unter der Woche musste man am Spieltag selbst krankheitsbedingt auf die beiden Chris (Nepf, Krach) verzichten. So fuhr man mit einem kleineren Kader und ein paar nicht 100% fitten Spielern in die Oberpfalz.
Coach Peine stellte seine Mannen schon unter der Woche akribisch auf die Abwehr und den Angriff der Regensburger ein. Es wurden Lösungen versucht zu finden, um das Abwehrbollwerk zu umspielen. Man wusste, dass es ein schnelles run and gun Spiel werden würde. Mit einem dezimierten Kader sollte es aber noch einmal schwerer werden. Doch was hatte man zu verlieren…
Am Anfang ging das Spiel ausgeglichen los. Regensburg legte vor und Roßtal konnte in Schlagdistanz bleiben. (1:0, 3:1, 4:2, 6:4, 8:6) So lag man nach 15 Toren nur mit 2 Toren zurück. Doch dann musste der angeschlagene Kader seinen Tribut der schnellen Spielweise zollen. Regensburg kam durch ein schnelles Umschaltspiel zu leichten Toren, während man sich selbst schwertat und einige Körner lassen musste. Diese schmecken Adlern gewöhnlich gut und so konnten diese sich Körnchen um Körnchen absetzen, sodass man sich mit einem fast vorentscheidenden 17:10 zur Halbzeit in den Horst verabschieden musste. Ornithologe Peine appellierte an den Kampfgeist seiner Schützlinge und wollte sich teuer verkaufen und „Schadensbegrenzung“ betreiben. Diese setzten die Vorgaben auch relativ gut um. Die zweite Halbzeit konnte fast ausgeglichen gestaltet werden. Aber die Kräfte schwanden immer mehr, sodass der Coach das Rotationskarussell anwarf. Jeder Spieler bekam ordentliche Minuten und manche Spieler traten auf ungewohnten Positionen auf. Am Ende steht eine vielleicht 1-2 Tore zu hohe Niederlage in den Büchern (32:22).
Gut – oder auch weniger gut: Das Auftaktprogramm ist schwer und noch „musste“ man keine Spiele unbedingt gewinnen, aber so langsam wäre es an der Zeit und auch mal für die Moral wichtig, 2 Punkte zu holen und mal wieder Sieger-Fussi zu spielen. Und was käme da besser gelegen, als die noch unbesiegte Mannschaft (Stand 22.10.24) aus Erlangen-Bruck. Auch wenn die Ausgangslage klar erscheint, hofft man im Roßtaler Lager auf Punkte. Bruck tat sich schon immer schwer in Roßtal und man hat das Publikum im Rücken, welches oftmals das Zünglein auf der Waage sein kann! Carsten Peine kennt die Mannschaft gut und auch Dominik Bühler und Keeper Hagen kennen viele Spieler aus ihrer Zeit in Brooklyn und können dem ein oder anderem den Zahn ziehen wie ein guter Zahnarzt. Aber dafür braucht man neben guten Einzelleistungen auch eine sehr gute und disziplinierte Mannschaftsleistung!
Da das Spiel erst am 2.11.24 stattfindet, hat man nun 2 Wochen und einen trainingsfreien Tag Zeit seine Wunden zu lecken und zu gesunden. Jede Serie muss mal reißen – und es wird die sieglose der Roschdler sein! Voran! Eure Erschde!