Quo vadis Equus-valles (Roßtal)?
Roßtal und der Drittligaabsteiger aus dem Hachinger Tal waren lange Zeit auf Augenhöhe und zumindest ein Punktgewinn war durchaus im Bereich des Möglichen. Doch Fortuna und auch das eigene Unvermögen waren im Weg. Und so steht man weiterhin mit leeren Händen da – etwas ratlos und sauer auf sich selbst ob den vergebenen Chancen die ersten Punkte der Saison einzuheimsen. Doch nun der Reihe nach – oder wie der Lateiner sagen würde: deinceps…
So richtig in einen Spiel-Rhythmus kommt man nicht. Ständig hat man spielfreie Wochenenden und nach der harten Schlacht gegen die Legionäre aus Bruck, welche man deutlich verlor, mussten die wackeren Roßtaler aus dem kleinen unbeugsamen Dorf erneut gegen eine Übermacht aus dem fernen Monacum antreten. Die Rollen waren klar verteilt und nur an einem sehr guten Tag mit einer Portion Zaubertrank könnte eine Überraschung gelingen. Häuptling Peinix bereitete seinen Krieger gut auf den Gegner vor und mahnte zu absoluter Aufmerksamkeit im Rückzug, da die Münchner nach einem Gegentor sich überfallartig rächen wollen. Im Angriff solle man variable Formationen versuchen, sich an den Schlachtplan halten und ebenfalls schnell nach vorne spielen!
Die ersten 25 Minuten des Spiels verliefen ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Roschdler-Barbaren. Man verpasste es aber die leichten Vorteile in eine strategische Überlegenheit umzumünzen. So führte man immer wieder mit 2 Toren Unterschied, konnte aber in den entscheidenden Phasen keine Klarheit schaffen, sodass die erfahrenen Truppen aus der Landeshauptstadt wieder durch eine stärke Sturm und Drang Phase 45 Sekunden in Führung gehen konnten. Doch Roßtals Trifftnix äh Hauboldix erzielte den Ausgleich kurz vor Ablauf der Sanduhr. Man ging mit einem 13:13 in die Halbzeit und war nicht zu 100% zufrieden. Gefühlt war man die bessere Mannschaft, doch es spiegelte sich nicht im Ergebnis wider. Man verwarf schon wieder zu klare Gelegenheiten und schwächte sich durch unnötige Zeitstrafen selbst. Im Krieg ist vieles erlaubt, aber eben nicht alles: Barbar Haltrix ignorierte die Regel den gegnerischen Torwächter im Gesicht zu treffen – gleich 2-mal – und musste sich für 4 Minuten bei Häuptling Peinix verantworten, der darüber nicht amüsiert war.
Während beide Parteien sich kurz erholen konnten, motivierte Häuptling Peinix seine Mannen das Momentum wieder an sich zu reißen, indem weiter aggressiv spiele und die Kreise der Nummer XXIV einenge. Und Angriff ist immer noch die beste Verteidigung.
Das Spiel verlief auch weiterhin eng. Handballerisch war es nicht immer das Gelbe vom Ei, aber kämpferisch konnte man keiner Mannschaft etwas vorwerfen. Roßtal wie auch HT München spielten hart, auch öfter mal härter als erlaubt und so war es bis Minute 51 immer eng, ohne nennenswerten Vorteil für eine der beiden Teams (14:14, 18:18, 20:21). Doch die Konzentration der Heimmannschaft ging immer mehr verloren und die jungen Münchner nutzten nun sich jede bietende Lücke in der Verteidigung aus und ließen Barbar Hagen wenig Chancen. Das Spiel kippte in nur 4 Minuten zu Gunsten der Gäste (23:29 Minuten 55). Man war zwar um eine Aufholjagd bemüht, konnte aber nicht das Momentum mehr auf seine Seite ziehen. Vielmehr zog man sich durch den 3. Gesichtstreffer den Unmut der Gäste auf sich und beendete das Spiel in Unterzahl.
Am Ende stand ein etwas zu hohes Ergebnis in den Büchern und Roßtal haderte mit sich, da heute tatsächlich mehr drin gewesen wäre. Ein oder zwei mehr abgewehrte Bälle, etwas mehr Konzentration in der Abwehr und ein leicht variantenreicheres Angriffsspiel (über linksaußen) und man hätte an einer Sensation schnuppern können. Doch beim Teutates: noch immer steht man punktlos am Ende der Tabelle.
Doch nun ist das „Horrorprogramm“ vorerst zu Ende. Bisher spielte man gegen lauter Topmannschaften der Liga.
Nun kommen die Mannschaften, die man schlagen kann evtl. auch muss. Bis Weihnachten wird die laufende Saison entschieden? Gut möglich. Holt man nun noch 4-6 Punkte ist alles in Ordnung. Holt man bis Weihnachten nichts Zählbares heraus, wird es dunkel. Am kommenden Wochenende gastiert man bei TSV Rothenburg – Derbytime. Wird es einfach? Nein! Kann man gewinnen? Ja! Es muss aber alles stimmen. Es bleibt also die Frage vom Anfang: Quo vadis, Roßtal?
HAGW