HANDBALL: Aufstieg in die Bayernliga perfekt!

Die 1. Männermannschaft des TSV Roßtal Handball sicherte sich in zwei packenden Relegationsspielen den Aufstieg in Bayerns höchste Spielklasse!

Nachfolgend die Spielberichte der beiden Relegationsspiele:

 

TSV Roßtal – TSV Ottobeuren 29:27 (12:14)

Samstag, 27.04.2024, 19:30 Uhr, Roßtal

WHAT´S THERE TO BE HAPPY ABOUT? JOB´S NOT FINISHED?

Das erste von 2 Relegationsspielen wurde knapp, aber am Ende verdient mit 29:27 gewonnen. Es wurde alles geboten, was das Handballerherz höherschlagen lässt. Man lag im Rückstand, holte diesen auf, drehte das Spiel, ließ die Gegner wieder rankommen und machte am Ende den Sack im Stile einer guten Mannschaft zu. Was es ab und an auch braucht, ist ein alter Hase auf Linksaußen, der den jungen Wilden zeigt, wo der Barthel den Most holt oder in Mittelfranken eher das Bier. Doch nun der Reihe nach…

Man hatte 2 Wochen Zeit sich auf den absoluten Höhepunkt der Saison vorzubereiten. Aufstiegsspiele, um in der Regionalliga Bayern nächstes Jahr zu spielen, gab es beim TSV Roßtal noch nie. 2 Gründe – einerseits gab es die Liga-Bezeichnung noch nie (oder schon lange nicht mehr – der Autor war zu faul zu recherchieren) und andererseits war man erst einmal in dieser Position in die höchste Liga Bayerns aufzusteigen, was auch gelang, was wiederum an einer nun verschollenen Krankheit und Biermarke „Corona“ lag. Das Team um Trainer Peine bereitete sich intensiv auf die Gegner vor und war gewarnt. Es gibt ein gutes Kreisläuferspiel und sehr starke und wuchtige Rückraumschützen. Beides konnte man nicht immer wie geplant verteidigen, aber das ist natürlich in Ordnung – schließlich ist noch kein Handballspiel 0:0 ausgegangen. In Roßtal wurde kräftig die Werbetrommel gerührt und auch der Gast brachte viele lautstarke Anhänger in das beschauliche Roßtal, sodass am Ende eine geschätzte Zuschaueranzahl von 500-700 Zuschauern gezählt wurden (Angaben ohne Gewähr).

Auf beiden Seiten wurde sich erstmal abgetastet. Rohrbach Jonas eröffnete das Spiel mit einem schönen Rückraumtor. Nun war es ein ständiges hin und her, mit leichten Vorteilen bei den Gästen aus dem Allgäu. (1:1; 3:3; 6:6) Nun schlichen sich einige Fehlwürfe und technische Fehler bei den Hausherren ein und Ottobeuren nutzte diese gekonnt aus. So wurde stand es nach 18 Minuten auf einmal 6:9 aus Sicht des TSV R. Auf beiden Seiten konnten sich die Torhüter immer wieder auszeichnen, sodass es anfangs ein recht torarmes Spiel war. 90 Sekunden vor Schluss erzielte der MVP des Spiels D. Schmidt den 12:12 Ausgleichstreffer. Doch Fahrlässigkeit und mangelnde Konzentration führten dazu, dass man sich noch 2 Gegentreffer einfing und mit einem etwas unnötigen 12:14 in die Pause ging.

Coach Peine mahnte in der Kabine, dass man weiter um jeden Zentimeter kämpfen müsse, noch schneller den Ball laufen lassen und weiter an sich glauben solle! Egal wie der Zwischenstand ist, einfach weitermachen, den Kopf oben lassen und an sich glauben! Das sollte noch wichtig werden, denn zwischenzeitlich sah man die Felle davonschwimmen.

Denn die zweite Hälfte lief anfangs nicht wie geplant. Ottobeuren kam gut aus der Kabine und konnte sich in Minute 36 bereites auf 14:18 absetzen. Doch die Erschde erinnerte sich an die Worte seines Trainers und hatte nun ihre beste Phase des Spiels.

Innerhalb von 8 Minuten schaffte man es das Spiel zu drehen, als D. Schmidt sich seinen eigenen Strafwurfabpraller schnappte und zur großen Freude der Fans das Ding zur 20:19 Führung in die Maschen schweißte. Nun schien das Blatt sich endgültig Richtung Roßtaler Seite gewendet zu haben, doch die Gäste blieben hartnäckig in Schlagdistanz – dies nahmen sie manchmal zu wörtlich, da sie sich durch viele 2-Minuten Strafen selbst schwächten. Doch hergeben sollt man die Führung nun nicht mehr. Roßtal führte immer wieder mit 1-3 Toren Abstand – Dominik Schmidt spielte sich in einen wahren Rausch und erzielte insgesamt 13 Tore – das letzte 5 Sekunden vor Schluss zum Endstand von 29:27.

Nach dem Schlusspfiff brach ein wahrer Sturm auf den Rängen aus, die Spieler, welche fast 60 Minuten durchgespielt haben, fielen stolz und glücklich auf den Hallenboden und ließen sich zurecht ausgiebig feiern. Den Tag darf man genießen und er wird nicht so schnell aus den Köpfen verschwinden. (Bin stolz auf euch, Männer!)

HAGW

 

TSV Ottobeuren – TSV Roßtal 24:30 (7:12)

Samstag, 04.05.2024, 18 Uhr, Ottobeuren

HURRA, HURRA DIE ROSCHDLER SIND WIEDER DA!

Nach 2 packenden Spielen, 120 Minuten Kampf um jeden Zentimeter spielt der TSV Roßtal nach 1-jähriger Abstinenz wieder in Bayerns höchster Liga. Nachdem man das Hinspiel in Roßtal knapp mit 2 Toren gewann, spielte man in der Fremde einen sehr soliden Stiefel und gewann am Ende verdient mit 24:30. Die Freude war auch bei den vielen verrückten mitgereisten Fans groß. Fans und Spieler lagen sich in den Armen und feierten eine Saison mit vielen Höhen, ein paar Tiefen und mehreren Trainerwechseln. Doch nun der Reihe nach…

Die Euphoriewelle war nach dem knappen, aber verdienten Sieg groß und man surfte optimistisch in das mit Spannung erwartete Rückspiel. Gerüchte machten die Runde, dass mehr als 1.000 Zuschauer erwartet werden. Doch all das sollte man (erfolgreich) ausblenden und sich auf seine Stärken, den schnellen Ball, konzentrieren und eine aggressive Abwehr stellen. Man wisse um die Stärken des Gegners und wollte diese in ihren Kreisen einschränken. So ging es vor 1.031 Fans in einer hitzigen Atmosphäre quasi um Leben oder Tod. 2 Tore in 60 Minuten aufzuholen ist mehr als nur locker möglich im Handball.

Anfangs wurde viel aufs Tor geworfen, doch so richtig wollte das Runde nicht ins Eckige, was vor allem an 2 sehr gut aufgelegten Keepern lag. Sowohl Schramm als auch Laszlo hielten viele Unmögliche. So führte anfangs der Hausherr jeweils knapp. (1:0, 2:1, 3:2) Beim Stand von 4:3 hatte Ottobeuren die Chance durch einen Siebenmeter auf 2 Tore Vorsprung zu stellen. Doch Schütze Reif traf Schramm im Gesicht, dieser fiel wie ein Baum und die Unparteiischen hatten keine andere Wahl als die rote Karte zu zücken. Diese sollte sich als Wendepunkt in der Partie herausstellen. Ab diesen Zeitpunkt legte man eine Schippe drauf und zeigte, warum man in die Bayernliga gehört. In den restlichen 16 Minuten ließ man nur noch 3 Bälle ins eigene Tor passieren. Selbst warf man auch nicht so viele, doch insgesamt ein paar mehr. So ging man mit einem komfortablen 7:12 in die Halbzeitpause.

Stand jetzt brauchte Ottobeuren 7 Tore mehr als der TSV R. Doch Carsten Peine mahnte seine Jungs dazu auf gar keinen Fall locker zu lassen. Auch solle man noch mehr auf seine Abschlüsse achten und in der Abwehr weiter aggressiv bleiben.

Die Gastgeber kamen mit viel Elan aus der Kabine und forderte höchste Konzentration bei den Roschdler Lamas. Anfangs konnte noch erfolgreich gekontert werden (8:12, 11:16, 12:18). Doch es schlichen sich immer wieder Unkonzentriertheiten ins Roßtaler Spiel. Nach einer mehrminütigen Pause wegen eines Fouls an Dave Rößl fand man nicht direkt wieder in den Spielflow. Die Gastgeber kamen Tor für Tor heran. In dieser Phase schaffte man nicht immer die wuchtigen Rückraumschützen rechtzeitig zu attackieren, was diese dankend annahmen. In Minute 48 stand es plötzlich 20:22. Doch dann kam Schramm, der einen sehr wichtigen Siebenmeter entschärfte, nachdem Bühler einen Wechselfehler beging. Und das Momentum war wieder auf der Roschdler Seite. Airmann, Cissé und Schmidt setzten mit schönen Toren den Dagger, sodass man 90 Sekunden vor Schluss mit 22:30 führte. Auf der Bank und der Tribüne wurde bereits ausgiebig gefeiert. Als die Sirene erklang, war die Freude riesengroß – man hatte tatsächlich das ausgerufene Ziel – direkter Wiederaufstieg – erreicht! Bier wurde getrunken und Lieder wurden geträllert! Die Busfahrt war ein Genuss – so muss das sein! In der 3. Halbzeit sind wir Weltklasse.

Somit spielt man nächstes Jahr in der Regionalliga und darf sich mit den Besten, was Bayern zu bieten hat, messen. Dafür wird man hart arbeiten müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Doch jetzt hat man erstmal 6-8 Wochen Zeit, um sich zu erholen und individuell fit zu halten.

DANKE an alle mitgereisten Fans – ihr wart deutlich präsenter als die 950 Heimfans! Mit euch sind wir eine Bank!! Danke an alle Helfer und Organisatoren der ganzen Saison. Wir wissen, dass zu einem erfolgreichen Team mehr gehört, als nur 14 Spieler, die einen Ball auf ein Tor werfen. Liebe geht raus!

Und nun wird gefeiert!

HAGW